Damit Ihr Blockheizkraftwerk wirtschaftlich arbeitet und sich bereits nach wenigen Jahren amortisiert, ist ein dauerhafter Betrieb unter Vollast wünschenswert. Dank verschiedener Betriebsvarianten besteht die Möglichkeit, die Erlöse hoch und die Betriebskosten gering zu halten.
Sobald die Planung und Umsetzung Ihres Blockheizkraftwerks erfolgreich gewesen ist, steht die Inbetriebnahme bevor. Während ein Techniker sich um die technischen Aspekte kümmert, gilt es im Gegenzug wichtige Formalitäten zu klären, um letztlich den gewünschten Anspruch auf Vergütungen und Steuerentlastungen zu erhalten. Da bereits bei der Planung ein Profil der Wärme- und Stromgrundlast erstellt wurde, lässt sich daraus der ideale Betrieb Ihrer Anlage ableiten. Prinzipiell besteht die Möglichkeit zu einer wärmegeführten, stromgeführten und kombiniert wärme-, stromgeführten Betreibung des Blockheizkraftwerks. Über eine Steuerung an der Anlage selbst sind Anpassungen an Schwankungen des Strom- und Wärmebedarfs problemlos möglich. Durch eine regelmäßige Inspektion und Wartung der Anlage ist obendrein eine lange Lebensdauer des Blockheizkraftwerks realistisch.
Inbetriebnahme: Was gibt es für Besonderheiten zu beachten?
Bei der Planung und Umsetzung Ihres Blockheizkraftwerks haben Sie bereits dafür gesorgt, dass der Gasanschluss, der Kaminanschluss, der Anschluss an das Heizungssystem sowie der Elektroanschluss betriebsbereit sind. Damit sind die Voraussetzungen zur Inbetriebnahme geschaffen.
Bei der Inbetriebnahme Ihres Blockheizkraftwerks wird eine Reihe von Aufgaben abgearbeitet, um den reibungslosen Betrieb der Anlage zu garantieren. Der verantwortliche Techniker wird am Tag der Inbetriebnahme unter anderem diese Punkte angehen:
- Überprüfung der ordnungsgemäßen Einbindung in das Gebäude und dessen Anschlüsse
- Überprüfung der Installation des BHKW
- Kontrollierter mehrstündiger Probebetrieb
- Simulation verschiedener Netzstörungen
- Messung und optimale Einstellung der einzelnen Parameter
- Dokumentation der Betriebsdaten
- Überprüfung der sicherheitstechnischen Einrichtungen
- Einweisung der jeweiligen BHKW-Betreuer mit Übergabe des Maschinen-Handbuchs
BHKW stromgeführt oder wärmegeführt betreiben
Da Blockheizkraftwerke nach dem Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung funktionieren, werden Strom und Wärme infolge immer gleichzeitig produziert und verwendet. Allerdings unterscheidet man bei den Anlagen zwischen einem wärmegeführten oder stromgeführten Betrieb.
Wärmegeführte Blockheizkraftwerke:
Das wärmegeführte BHKW ist immer nur dann aktiv, wenn in dem zu versorgenden Gebäude Wärme gebraucht wird. Die bei der Produktion von Strom erzeugte Wärme kann zur Beheizung von Innenräumen dienen, aber auch für die Warmwasserversorgung genutzt werden. Wärmegeführte Blockheizkraftwerke haben den großen Vorteil, dass sie im besten Fall kontinuierlich im Einsatz sind, da der Wärmebedarf weniger stark schwankt als der Strombedarf. Strom, der dabei anfällt und nicht genutzt werden kann, wird unkompliziert ins öffentliche Stromnetz eingespeist. Allerdings spielen Stromerlöse in diesem Fall eine untergeordnete Rolle.
Die Einsatzgebiete für wärmegeführte BHKW sind vor allem Ein- und Mehrfamilienhäuser, aber auch Gewerbebetriebe profitieren von der Variante. Betreiber haben dabei die Wahl, ihr wärmegeführtes BHKW an ihrer Grundlast oder ihrem Spitzenbedarf zu orientieren.
Wird die Anlage anhand der Grundlast ausgelegt, dann kommt man nicht umhin, eine zusätzliche Heizung für Spitzenzeiten zu beanspruchen. Man spricht dann von sogenannten bivalenten BHKW-Anlagen. Als zusätzliche Anlagen zur Wärmeerzeugung kommen beispielsweise Gas- und Ölheizungen, Solarthermieanlagen oder eine Pelletheizung in Betracht. Am effektivsten arbeiten bivalente BHKW, wenn sie nur 30% der maximalen Heizleistung des Gebäudes abdecken.
Stromgeführte Blockheizkraftwerke:
Ein stromgeführtes BHKW erfüllt in erster Linie den Zweck, möglichst viel Strom zu produzieren. Da jedoch die produzierte Wärme in irgendeiner Form abgenommen werden muss, wird fast immer ein zusätzlicher Pufferspeicher zur Wärmespeicherung benötigt.
Im Großen und Ganzen ergeben sich zwei Anwendungsgebiete, für die eine solche Anlage in Frage kommt. Zum einen werden Blockheizkraftwerke im Inselbetrieb gern stromgeführt betrieben. Inselbetrieb bedeutet, dass die Anlage nicht an das öffentliche Stromnetz angeschlossen ist und sich autark betreibt. Zum anderen lohnen sich stromgeführte Blockheizkraftwerke für den Betrieb mit nachwachsenden Rohstoffen. Durch die Verwendung von Pellets oder Biogas wird eine zusätzliche Vergütung möglich gemacht.
Ein Nachteil besteht insofern darin, dass bei der Abführung von ungenutzter Wärme an die Umwelt das Blockheizkraftwerk nicht umweltfreundlicher als ein gewöhnliches Kraftwerk ist und auch die ökologische Effizienz der Anlage leidet.
Kombinierter wärme- und stromgeführter BHKW-Betrieb:
Als dritte Variante ist auch ein sogenannter kombinierter wärmegeführter und stromgeführter Betrieb eines Blockheizkraftwerks möglich. Diese Form lohnt sich nur dann, wenn Strom- und Wärmebedarf auf einem gleichmäßig hohem Niveau bleiben. Dies ist beispielsweise bei Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen der Fall. In diesem besonderen Fall wird das BHKW so geplant, dass es einen möglichst hohen Anteil der Strom- und Wärmegrundlast abdeckt. Das Blockheizkraftwerk erreicht auf diese Weise jedes Jahr eine hohe Anzahl an Vollbenutzungsstunden.
Grund-, Mittel- und Spitzenlastabdeckung
Ein Blockheizkraftwerk – unabhängig seiner Größe – soll im Idealfall so viele Betriebsstunden am Tag wie nur möglich erreichen, damit es sich wirklich rechnet. Um ein Blockheizkraftwerk vollständig auszulasten, wird es üblicherweise so dimensioniert, dass es den Grundlastwärmebedarf decken kann. Die dabei natürlich auftretenden Spitzenlasten können durch weitere Wärmeerzeuger sowie den Zukauf von Strom ausgeglichen werden.
Wartung und laufende Kosten
Viele Personen, die Interesse an einem Blockheizkraftwerk zeigen, lassen sich von den vergleichsweise hohen Anschaffungskosten abschrecken. Dabei gehört zur Wirtschaftlichkeitsberechnung auch die Analyse der Kosten im Betrieb. Generell lassen sich die Betriebskosten in fixe und betriebsgebundene Kosten zum einen, und variable verbrauchsgebunde Betriebskosten zum anderen entscheiden. Neben den regelmäßig anfallenden Wartungskosten ist der eigentlich größte Kostenverursacher der Brennstoff. Obwohl BHKW durchaus auch mit nachwachsenden Rohstoffen wie beispielsweise Biogas betrieben werden können, laufen die meisten Anlagen mit Heizöl oder Erdgas. Auf diese Weise ist man stets abhängig von internationalen Rohstoffpreisen.
Jedoch sollten Sie folgendes beachten: Durch den höheren Wirkungsgrad, der bei Blockheizkraftwerken durchaus über 90% liegt, ist die kombinierte Strom- und Wärmeerzeugung immer noch günstiger als bei einer reinen Heizöl- oder Gasheizung. Das BHKW ist demnach deutlich wirtschaftlicher.
Die Wartung des BHKW
Wie Sie sich sicherlich denken können, ist für eine lange, zuverlässige Betriebsweise die regelmäßige Wartung und Inspektion Pflicht. Hierfür gibt es diverse Richtlinien, an denen Sie sich im laufenden Betrieb orientieren können.
Vollwartungsvertrag für Rundum-Service
Bei Inbetriebnahme Ihres Blockheizkraftwerks empfehlen wir, mit Ihrem Service-Partner einen Vollwartungsvertrag abzuschließen. Dieser beinhaltet die Regelwartung, umfasst die Störungsbeseitigung und Lieferung von Ersatzteilen. Zudem erfasst er die Kosten für die Instandhaltung, den Lohn sowie die Anfahrtskosten Ihres Service-Partners. Sie umgehen mit dem Vollwartungsvertrag das Risiko anfallender Reparatur- und Instandhaltungskosten. Mitunter ist zudem der Wartungsvertrag die Grundlage dafür, als BHKW-Betreiber eine bestimmte Förderung zu erhalten.
Unser Fragebogen zur Wirtschaftlichkeitsbetrachtung eines BHKWs »